Bichon Havanais – kompletter Rasseguide (Charakter, Allergien, Gesundheit, Fellpflege & mehr)
Der Bichon Havanais – auch bekannt als Havaneser – ist ein kleiner, sozialer und kluger Begleithund, der nur wenig haart und oft als allergikerfreundlich gilt. In diesem Guide erfährst du alles über Charakter, Fellpflege, Gesundheit, Lautstärke, Erziehbarkeit, Geschichte und ob er für Anfänger geeignet ist.
Herkunft & Geschichte
Der Bichon Havanais gehört zur Bichon-Familie kleiner Begleithunde. Die Rasse stammt aus Kuba, wo kleine europäische Gesellschaftshunde im 16.–17. Jahrhundert mit spanischen Seeleuten eingeführt wurden und sich an Klima und Lebensweise anpassten. Der Havaneser wurde in Städten wie Havanna sehr beliebt. Nach der Revolution stand die Rasse kurz vor dem Aussterben, wurde jedoch durch Linien in den USA und Europa erhalten – heute ist sie weltweit ein geschätzter Familienhund.
Aussehen & Größe
- Gewicht: ca. 4–7 kg
- Schulterhöhe: ca. 23–27 cm
- Fell: lang, seidig, leicht gewellt; viele Farbvarianten
- Haarausfall: sehr gering (Fellwechsel erfolgt durch Bürsten/Pflege)
- Ausdruck: wach, freundlich und neugierig
Charakter & Persönlichkeit
Der Havaneser ist fröhlich, sozial und anhänglich – ein typischer „menschenorientierter“ Hund. Er bindet sich stark an seine Familie, nimmt aktiv am Alltag teil und kommt gut mit Kindern und anderen Haustieren zurecht. Längere Zeiten allein verträgt er schlecht, weshalb ein Leben mit regelmäßigem Kontakt ideal ist.
Alltagstemperament
- Gesellig: sucht aktiv Kontakt und ist gerne im Mittelpunkt
- Sensibel & sanft: reagiert am besten auf liebevolle Erziehung
- Verspielt: liebt Spiele und kleine Aufgaben drinnen und draußen
Intelligenz & Training
Der Havaneser ist intelligent und lernfreudig. Er eignet sich hervorragend für Alltagserziehung und Tricks, solange Training positiv und abwechslungsreich gestaltet ist. Harte Methoden sind tabu – positive Verstärkung mit Belohnung und Spiel wirkt am besten.
Trainingstipps
- Früh beginnen mit Basis-Kommandos: Sitz, Platz, Bleib, Rückruf.
- Alleinsein-Training schrittweise aufbauen.
- Abwechslung bieten: Suchspiele, leichte Agility-Übungen, Denkspiele.
Ist der Bichon Havanais allergikerfreundlich?
Der Havaneser haart wenig und wird oft als allergikerfreundlich bezeichnet. Viele Allergiker berichten über geringere Symptome im Vergleich zu stark haarenden Rassen. Dennoch gilt: Kein Hund ist 100 % hypoallergen. Allergien werden durch Proteine in Hautschuppen, Speichel und Urin ausgelöst – nicht allein durch Haare.
Tipp für Allergiker: Besuche den Züchter, verbringe Zeit mit erwachsenen Hunden aus der Linie und teste die Verträglichkeit in verschiedenen Umgebungen, bevor du dich entscheidest.
Lautstärke & Bellen
Der Bichon Havanais neigt nicht stark zum Bellen, kann jedoch anschlagen, wenn es an der Tür klingelt. Gewohnheitsbellen tritt meist bei Langeweile oder Unterforderung auf – mit ausreichender Beschäftigung und dem frühen Signal „leise“ lässt sich das vermeiden.
Fellpflege: So bleibt das Fell gesund
Das schöne Fell des Havanesers erfordert regelmäßige Pflege, um Verfilzungen zu vermeiden.
- Bürsten: 3–4 Mal pro Woche, öfter während des Fellwechsels.
- Baden: alle 2–3 Wochen mit mildem Hundeshampoo & Conditioner.
- Schneiden: viele Halter bevorzugen den „Puppy Cut“ zur leichteren Pflege.
- Ohren/Augen: regelmäßig kontrollieren und reinigen; Haare um die Augen kürzen.
- Krallen & Zähne: regelmäßig kürzen und mehrmals pro Woche putzen.
Gesundheit & typische Krankheiten
Der Havaneser ist im Allgemeinen robust und hat eine Lebenserwartung von 13–15 Jahren. Bekannte Gesundheitsrisiken sind:
- Patellaluxation: lockere Kniescheiben können Lahmheit verursachen.
- Augenerkrankungen: z. B. Katarakt und PRA (Progressive Retinaatrophie).
- Hautprobleme/Allergien: einige Hunde neigen zu Hautreizungen oder Futterunverträglichkeiten.
- Herzprobleme: treten selten, aber in bestimmten Linien auf.
Wichtig: Kaufe nur bei Züchtern, die Gesundheitstests durchführen (Patella, Augen etc.) und offen über die Gesundheit der Linie informieren.
Bewegungsbedarf & geistige Auslastung
Trotz seiner geringen Größe ist der Havaneser aktiv und verspielt. Er liebt tägliche Spaziergänge, Gartenaktivitäten und kleine Trainingseinheiten. Er eignet sich für leichte Hundesportarten wie Rally Obedience, Tricks, Nasenarbeit oder einfache Agility-Kurse.
- Tägliche Bewegung: 45–75 Minuten, aufgeteilt in mehrere Einheiten.
- Gehirntraining: Suchspiele, Schnüffelmatten, Denkspiele.
Geeignet für Anfänger?
Ja – der Bichon Havanais ist eine gute Wahl für Ersthundebesitzer, solange du Zeit für Fellpflege, Gesellschaft und sanfte Erziehung hast. Er ist anpassungsfähig und eignet sich sowohl für Wohnungen als auch für Häuser.
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Freundlich, sozial und familiengeeignet
- Intelligent und leicht trainierbar
- Haart kaum – oft geeignet für Allergiker
- Anpassungsfähig an Stadt- und Landleben
Nachteile
- Regelmäßige Fellpflege notwendig
- Verträgt schlecht längere Alleinsein-Zeiten
- Kann bellen – benötigt frühes Training
FAQ – häufige Fragen zum Bichon Havanais
Ist der Bichon Havanais allergikerfreundlich?
Ja, er haart wenig und wird oft als allergikerfreundlich beschrieben – aber keine Rasse ist völlig frei von Allergenen. Teste die Verträglichkeit vor dem Kauf.
Wie aktiv ist der Havaneser?
Tägliche Spaziergänge, Spiel und Denkaufgaben (45–75 Min. pro Tag) machen ihn glücklich.
Ist er kinderfreundlich?
Ja, in der Regel sehr kinderfreundlich. Kinder sollten lernen, respektvoll mit ihm umzugehen.
Wie viel Fellpflege ist nötig?
3–4 Bürstungen pro Woche + Baden alle 2–3 Wochen. Ein Puppy Cut kann die Pflege erleichtern.
Eignet er sich für eine Wohnung?
Ja, er ist klein und anpassungsfähig – braucht aber tägliche Bewegung und Gesellschaft.
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